Vorsätze


Neues Jahr, neues Glück.

Oder so ähnlich.

 

Lange, viel zu lange, war es hier im Blog ruhig. Nicht, dass etwas Weltbewegendes passiert wäre oder ich möglicherweise nichts mehr über das Stricken zu berichten hätte (keine Angst - die Themen gehen mir hierbei wahrscheinlich nie aus), der Alltag war leider, oder zum Glück, zu trubelig. 

 

Ich habe im August meine Elternzeit um ein weiteres Jahr verlängert, um nun, wo die kleine Madame vormittags in der Kita ist, noch mehr Zeit und Herzblut in meinen Job als Übersetzerin zu investieren. Und ich habe diese Entscheidung, die von  meinem Mann in vollem Umfang und mit dem allergrößten Verständnis mitgetragen wird, zu keiner Sekunde bereut. 

Vor allem in den letzten acht Monaten haben sich wunderbare und äußerst spannende neue Kooperationen aufgetan und ich durfte viele neue Designer begrüßen. 

Euch möchte ich nach wie vor eine große Bandbreite an Anleitungen liefern und hoffe, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist.

Mein eigenes Stricken ist dabei - wie könnte es auch anders sein - ein wenig in den Hintergrund getreten, aber auch das ist nicht weiter tragisch. 

Jeden Tag danke ich aufs Neue, dass ich tun darf, was ich so sehr liebe. Ich bin mir dessen zutiefst bewusst, dass es ein großes Glück ist, dem nachgehen zu dürfen, wofür ich brenne.

 

Und so hat sich in die ruhige und besinnliche Vorweihnachtszeit und die alljährliche Weihnachts"blase", in die wir es genießen abzutauchen, die Frage nach den Neujahrsvorsätzen geschlichen.

Hand aufs Herz: ich kann das nicht. Vorsätze schreien doch förmlich danach, gebrochen zu werden, oder?

Aber schon in den letzten zwei/drei Jahren hat sich in mir der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit und dem bewußteren, langsameren Leben breit gemacht. Viele kleine Schritte und Veränderungen haben so nach und nach Einzug in unser Leben gehalten und mit meinem Hobby geht es mir dabei nicht anders.

 

Ich möchte auch in diesem Bereich meines Lebens bewusstere Entscheidungen als Konsument treffen.

Das beginnt zum einen schon bei der Wollauswahl: Wo kaufe ich ein? Wen unterstütze ich damit? Für welche Wolle entscheide ich mich? 

Zum anderen versuche ich aber schon viel früher auf den Nachhaltigkeitsfaktor einzugehen: Was BRAUCHE ich überhaupt? Denn sind wir doch ehrlich: unsere Kleiderschränke sind zu voll. Wir haben eigentlich alles. Ich möchte behaupten, dass wir den Großteil überhaupt nicht tragen.

Die wirkliche Dringlichkeit einer Neuanschaffung zeigt sich doch in der Tat nur dann, wenn man ein Kleidungsstück nicht mehr reparieren, auftragen, weiterverschenken/ -kaufen kann, etc.

 

Deshalb liegt mein Neujahrsvorsatz diesmal nicht wirklich in der Reduzierung meines Wollvorrats.

Das habe ich schon wie oft versucht und - tada !!! - er ist immernoch riesig.

Geht Euch ähnlich? ;)

 

Ich möchte meine Projekte nachhaltiger planen. 

 

In der aufregenden Welt der sozialen Medien wird man manchmal auch duselig inspiriert.

Erkennt Ihr Euch in dieser Aussage?

Obwohl ich Seiten wie Instagram oder auch Ravelry, um nur zwei in der Weite des Internets zu nennen, als eine ganz wunderbare Quelle der Inspiration betrachte und liebe, kann es einen eben manchmal auch erschlagen. 

Nur weil gefühlt Alle gerade diese eine Strickjacke auf den Nadeln haben, muss sie mir

a) insgeheim gar nicht zu 100 % gefallen;

b) gar nicht für meine Figur gemacht sein;

c) brauche ich sie gar nicht.

 

Für wen möchte ich etwas stricken? Braucht meine Tochter die 34651. Strickjacke? Muss es noch eine weitere Mütze sein?

Sich in dieser Schnelllebigkeit selbst zu hinterfragen, kann anstrengend und müßig sein, aber es ist so wertvoll.

Wie wäre es, die wenige Zeit, die mir eben zum Stricken bleibt in ein großes Projekt zu investieren, beispielsweise in einen neuen Pullover für mich selbst, weil ich im Gegenzug dafür drei Pullover der Fast Fashion Industrie spende oder weiterverschenke?

Kann ich der Freundin, die im Winter notorisch über kalte Füße klagt, aus den 25 übrig gebliebenen Gramm des letzten Projekts noch schöne Socken stricken?

 

Ich habe mir eine Strickliste gemacht. 

Projekte, die ich beenden will.

Projekte, die verlangt werden (von Mann, Mama, Kind etc.)

Projekte, die meinen Kleiderschrank ein klein wenig aufwerten und zu einem Unikat machen. Die ich wirklich trage, genieße und stolz als Selbstgemachtes zeigen kann.

 

Habt Ihr Vorsätze? Pläne? Neue Ideen?

 

 

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Saskia aka @sorglose.susi (Samstag, 26 Januar 2019 18:32)

    Ich finde deine Gedanken über nachhaltiges Sticken sehr inspirierend! Auch ich habe mich schon zu einem Strickprojekt hinreißen lassen, weil es gerade ‚alle‘ stricken, obwohl man es gar nicht unbedingt braucht. Ich plane für 2019 meinen Stash aufzubrauchen, auch wenn der jetzt schon relativ übersichtlich ist. Zusätzlich möchte ich mir mehr Gedanken zum Garn machen, das ich für meine Projekte verwenden will
    .
    Ich wünsche dir viel Erfolg beim Umsetzen deiner Pläne für 2019!

    Saskia